Zu mehr Achtsamkeit durch Bullet Journaling

Wenn mich also heute jemand fragen würde: „Ist das Führen eines Bullet Journals den Aufwand wert?“, würde ich antworten: „Alles hat für uns den Wert, den wir ihm geben. Für mich? Definitiv. Für dich? Probier’s doch einfach mal aus“. – Flora Otahal

Stell dir vor, du wachst nachts auf und deine Wohnung steht in Flammen. Du musst hier weg. In Panik siehst du dich noch ein letztes Mal hektisch um. So viele materielle Dinge, die wir im Laufe eines Lebens um uns herum ansammeln. Was davon ist wichtig? Du kannst nur einen Gegenstand tragen und mit dir nehmen – einen Gegenstand, den du aus denFlammen retten kannst. Was nimmst DU mit? Für mich ist die Antwort seit ungefähr sechs Jahren glasklar und sie wird wohl noch länger die gleiche bleiben: Meine Holzschachtel voller Bullet Journals der letzten Jahre. In ihnen stecken all die Erlebnisse, Gedanken und Emotionen unzähliger Tage – Vergangenes, Wünsche, Sorgen und Organisatorisches. Diese teils zerschlissenen, abgegriffenen Bücher haben mir so immens geholfen, mehr Achtsamkeit und Erfüllung in mein Leben zu bringen, dass ich sie niemals in den ‚Flammen‘ zurücklassen wollen würde.

Doch treten wir ein paar Schritte zurück. Damals, als ich noch kein einziges Bullet Journal besessen hatte und die Holzschachtel noch gefüllt war mit anderweitigen Nichtigkeiten. Schon im Teenageralter von vierzehn Jahren fühlte ich mich als klassische ‚Überdenkerin‘ häufig gestresst durch all die Gedanken und To Dos, die sekündlich durch meinenKopf wanderten. „Später muss ich noch eine Abgabe für die Schule erledigen. Oh – und eigentlich sollte ich meine Mailschecken, damit mir keine wichtige Info entgeht. Sport. Ich darf nachher nicht vergessen, noch eine Runde laufen zugehen.“

Durch Zufall las ich genau in einer Phase, in der mir schon als Schülerin, die stets sehr ehrgeizig in Bezug auf gute Noten war, alles zu viel wurde und ich immer wieder Wichtiges vergaß, einen Blogpost zum Thema ‚Organisation mit demBullet Journal‘. Von der Idee, meinen Kopf durch das Festhalten aller To Dos, Gedanken und Gefühle, freizubekommen, war ich schnell inspiriert. Zudem kam die Tatsache dazu, dass ich schon als Kind Erlebnisse gerne in bunt gestaltetenTagebüchern festgehalten hatte – ein Stück weit mit dem Wunsch, etwas Persönliches für die Nachwelt zum Lesen zuhinterlassen, ob mein Leben nun spannend war oder nicht.

Also legte ich mir ein schlichtes Notizbuch und einen gutschreibenden Kugelschreiber zu – mehr war nicht nötig, um loszulegen. Ich startete damit, mich zu Bullet Journals und deren Aufbau und Funktion tiefgehender zu informieren, sodass ich dann für mich festlegen konnte, welche Absichten ich mit meinem Bullet Journal verfolgte und welche gestalterischen Möglichkeiten ich hatte. Ich lernte, dass ein Bullet Journal im Wesentlichen ein Planer, ähnlich wie ein Kalender, war, den man ganz den eigenen Bedürfnissen entsprechend gestalten und nutzen konnte.

So begann ich mein Bullet Journal mit Seiten verschiedenster Kategorien zu füllen: einem Index, Zukunftsplanungen, Ideen-Pools, Monatsübersichten, Tagesübersichten, Wunschlisten, Affirmationen, Bücherlisten, Vision Boards, Geschenks-Ideen, Reisewunschlisten, Einkaufslisten sowie einer Übersicht aller Schul- und später Universitäts-Abgaben sowie To Dos für meinen Job bei COX Coaching & Consulting. Bald begann ich jeden Abend über meine Gefühle und Erlebnisse tagsüber schriftlich zu reflektieren und meine Aufgaben für den nächsten Tag festzuhalten. Danach war meinKopf geleert, ich konnte wieder ruhig und entspannt ‚präsent sein‘, ohne ständig darüber nachzudenken, was nochanstand. Mit der Zeit fand ich so großen Gefallen am ‚Journaling‘, dass ich auch kleine Fotos zur Erinnerung ausdruckteund die Seiten immer kreativer gestaltete. Ich besorgte mir einen Kaligraphie-Stift und übte, übte, übte, bis ich auch mitmeinen neuen Überschriften zufrieden war.

Den Menschen in meinem Umfeld, allen voran meiner Familie, entging mein neues Hobby, dem ich nun täglich einiges meiner Zeit widmete, natürlich nicht. Oft wurde ich gefragt: „Wieso machst du dir so viel Arbeit und schreibst das alles auf? Warum nicht gleich die Aufgaben erledigen, anstatt vorher aufwändige Listen zu schreiben?“. Mit einem hatten diese kritischen Stimmen recht: Ja, ich investierte auch einiges an Zeit in die Gestaltung meines Bullet Journals. Da kam meine perfektionistische und kreative Ader in mir durch. Doch das tat ich schlichtweg, weil es mir Freude bereitete und ich es so wollte. Was ich jenen Menschen aber entgegnete war: „Ich investiere zwanzig Minuten meiner Zeit in etwas, das mich nachher produktiver werden lässt und mir dabei hilft, meinen Fokus zu finden, sodass ich deutlich mehr Zeit dadurchgewinne. Deshalb mache ich das“. Meist fügte ich hinzu, dass das Konzept eines Bullet Journals auch viel einfacher und minimalistischer möglich wäre. Die kreative Ausgestaltung und die Mühe, die man sich machte, konnte man schließlich immer noch selbst festlegen.

In dem ganzen Prozess merkte ich auch erst im Nachhinein, WIE sehr sich mein Alltag durch das Bullet Journaling verändert hatte. Der Stressfaktor ‚ unendliche To Do Listen im Kopf‘ war weggefallen, ich wurde produktiver, weil ich meine Zeit effektiver nutzte und Aufgaben nach Wichtigkeit priorisierte. Große Aufgaben splittete ich in kleinere Portionen und konnte sie dadurch leichter – step by step – abarbeiten. Deadlines und Termine behielt ich besser im Blick und es wurde zur absoluten Seltenheit, dass ich einmal etwas vergaß oder in Zeitnot mit einer Abgabe geriet.

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