„Authentisch“ sein? Echt jetzt?

In Leadership Ratgebern und auf LinkedIn wird häufig betont, wie wichtig es sei, als Führungskraft authentisch zu sein. Doch was bedeutet das eigentlich? Und ist Authentizität wirklich immer hilfreich?
Der Satz „Ich bin halt so“ klingt zunächst ehrlich, ist aber oft ein Zeichen von Stillstand. Er kann bedeuten: „Ich will mich nicht verändern“ oder noch problematischer: „Ich übernehme keine Verantwortung für meine Wirkung.“
Führung heißt nicht, sich nur „echt“ zu geben, wie man eben gerade ist. Denn „echt“ kann auch bedeuten: impulsiv, unsicher, introvertiert, konfrontativ – je nach Persönlichkeitstendenz.
Führung verlangt mehr:
- Über sich hinauswachsen.
- Sich bewusst entscheiden, wie man wirken will.
- Neues ausprobieren und die Rolle aktiv gestalten.
Authentizität ist kein fixer Zustand, sondern ein Prozess. Es geht nicht darum, eine „wahre Version“ von sich selbst zu finden und zu verteidigen, sondern darum, sich weiterzuentwickeln und immer wieder neu zu justieren zwischen Innenwelt und Außenwirkung.
Es gibt kein festes „Authentisch“. Denn Authentizität ist kein Zustand, sondern ein lebendiger Prozess. Ein ständiges Aushandeln zwischen dem, wer ich bin und dem, was ich bewirken will.
Führung beginnt nicht mit: „Ich bin halt so.“
Führung beginnt mit: „Wie will ich wirken?“
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