
Warum fällt es uns oft so schwer, „Nein“ zu sagen?
Man wird um etwas gebeten, hat aber eigentlich kein Interesse oder keine Zeit. Dann kommt das Dilemma: Wir möchten gefallen, entsprechen, sympathisch sein, gemocht werden. Kurz, die meisten von uns streben nach Anerkennung. Wer lässt sich schon gern nachsagen, nicht hilfsbereit zu sein? Andererseits dreht sich viel um unser Ansehen: Was uns wichtig wirken oder fühlen lässt, das machen wir. Wenn uns aber eigentlich nicht wirklich danach ist oder die zeitlichen Ressourcen schlicht fehlen, sollten wir unser Entscheidungsmanagement neu überdenken. Denn in die passive Opferrolle zu schlüpfen und zu sagen „Ich muss ja…“ oder „Niemand anderer kann das so machen wie ich…“, ist keine langfristige Lösung.
Entscheidungsmanagement: Wozu sage ich „Ja“, wozu „Nein“?
Der Schlüssel zu einer besseren Work-Life-Balance und einem realistischen Terminkalender liegt in der Qualität unserer getroffenen Entscheidungen. Entscheide ich mit dem Streben nach Anerkennung und Ansehen oder entscheide ich mit einem Fokus auf mein eigenes Wachstum und Mitwirkung an erfüllenden Aufgaben? Wir alle haben persönliche Ziele, Werte und Prioritäten. Wenn wir nur „Ja“ sagen zu jenen Terminen und Aufgaben, die uns unseren tatsächlichen Zielen näher bringen, ist nicht nur uns geholfen, sondern auch anderen. Liegt der Fokus also auf persönlichem Wachstum und Mitwirkung an Projekten, die uns begeistern, lernen wir mit Freude und erhöhen unsere Produktivität dabei. Unsere Ziele müssen dabei so wichtig sein, dass wir gewillt sind, dafür „Nein“ zu anderen Anfragen zu sagen.
Keine Zeit?
Wir alle haben pro Tag die gleiche Anzahl an Sekunden, Minuten und Stunden zur Verfügung und doch hören wir uns immer wieder sagen:
„Ich hatte nicht genug Zeit dafür“.
Zeit haben wir, Zeit hatten wir. Die Frage ist vielmehr, wie wir diese Zeit einsetzen. Wenn du jemand bist, der To Dos gern auf morgen verschiebt und ständig der Zeit hinterher jagt, hinterfrage doch mal, ob du zu den richtigen Aufgaben „Ja“ gesagt hast.
Wie sage ich „Nein“ und stoße dabei niemanden vor den Kopf?
Je effektiver du Gewisses absagen kannst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwann einmal jemanden zu verstimmen. Abweichende Erwartungen prallen auf dein „Nein“, doch die Verstimmung anderer ist selten bezogen auf deine Person. Wer ent-täuscht ist, kann sich glücklich schätzen, nicht länger hinsichtlich einer Erwartung ge-täuscht zu sein. Was du tun kannst, ist dein „Nein“ gut zu artikulieren:
„Danke für die Anfrage, aber ich kann sie aktuell leider nicht priorisieren“
Wie leicht fällt es dir, etwas abzusagen? Lass es uns in den Kommentaren wissen.